Wie zeigt sich Resilienz?

Was stärkt Resilienz?

Wie erhalten sich Menschen ihre seelische Stärke obwohl sie starken Belastungen und Veränderungen ausgesetzt sind?

Krisen sind sinnvoll und positiv. Sie zeigen uns den Wert des Lebens, wenn wir zum Beispiel dem Tod von der Schippe gesprungen sind. „Aus der Scheiße Gold machen.“ So sagt es mein Kollege Robert Betz.

Und dafür dürfen wir Tag für Tag unsere Resilienz trainieren. Resilente Menschen reagieren kreativ und flexibel. Sie sind sozusagen die Stehaufmenschen in unserer Umgebung. Resiliente Menschen durchschreiten das „Tal der Tränen“ schneller als weniger resiliente Menschen. Sie haben gelernt, wie sie aus dem negativen „Stock State“ kommen.

Doch wie geht das? Das fragen sich weniger resiliente Menschen leider viel zu selten. Denn es ist möglich:

In der heutigen Wissenschaft unterscheiden wir zwischen angeborener Resilienz und erworbener Resilienz.

Das ist doch eine gute Nachricht, Resilienz kann erworben werden.

Wie im vorherigen Blogartikel „Wie wir Lebenskrisen bewältigen oder – Was bedeutet Resilienz?“ bereits erwähnt unterscheidet man zwischen äußeren und inneren Umständen. In diesem Artikel will ich nochmal in die Tiefe gehen und auf die einzelnen Säulen der Resilienz genauer eingehen. Um dir zu zeigen, was du alles tun kannst. Und das ist eine ganze Menge:

Grundhaltung für eine gute Resilienz

  • Akzeptanz
  • Beziehungsnetz
  • Optimismus
  • Lösungsorientierung
  • Selbstreflexion 
  • Selbstwirksamkeit
  • Zukunftsorientierung

Was bedeuten diese Ansatzpunkte? Die schlichten Begriffe beinhalten jeder für sich eine ganze Welt von Möglichkeiten gewohnte Wege zu verlassen und neu zu denken, fühlen und lernen.

Im folgenden gehe ich auf die Worthülsen ein und erkläre dir, was sich dahinter verbirgt und wie du wirklich ins Tun kommt. Denn das ist in der Regel die größte Hürde. Ins Tun kommen.

Akzeptanz

„Zu wissen, dass Veränderung möglich ist, und der Wunsch, Veränderungen vorzunehmen, dies sind zwei große erste Schritte.“ Virginia Satir

Wenn du dich in Akzeptanz üben möchtest, beachte folgendes:

  • Lerne Annehmen was ist, anstatt zu meckern.
  • Es heißt nicht damit einverstanden zu sein, sondern nur, das es jetzt gerade so, ist wie es ist
  • Beginne konstruktiv mit schwierigen Situationen umgehen, statt Schmerz zu vermeiden oder dich mit dem Schmerz zu beschäftigen.
  • Annehmen und akzeptieren heißt auch, sich selbst annehmen.
  • Durchwandere in schwierigen Situationen das Tal der Tränen (Schaubild) ganz.

Beziehungsnetz  schaffen und Verbundenheit spüren

In meiner Ausbildung zum NLP Master Coach waren mindestens 80 % der Teilnehmer*innen hochsensibel, so wie ich. Und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, wirklich verstanden zu werden. Mit einigen von ihnen spüre ich heute noch eine tiefe Verbundenheit, die mich in meinem Leben immer wieder voranbringt. Da erst habe ich für mich begriffen, wie viel es mir gibt, wenn ich die FÜR MICH RICHTIGEN Menschen um mich habe.

Wenn du dir ein Beziehungsnetz aufbauen möchtest, beachte folgendes:

  • Baue dir enge und authentische Beziehungen auf.
  • Die Funktion eines Netzes ist es, etwas aufzufangen oder zu halten. Das kannst du nur, wenn du dich wohl und geborgen fühlst. Achte also auf die Qualität deiner Beziehungen.
  • So erfährst du Bereicherung und Unterstützung: fachlich, privat und in Zeiten der Not
  • Stille das Bedürfnis nach Kontakt in dem Maße, in dem es dir wichtig ist.
  • Achte auf eine gute Beziehungsebene, indem du authentisch und echt mit deinen Freunden, Bekannten und Verwandten umgehst.
  • Tragfähige Beziehungen stärken das Immunsystem. Menschen mit guten Bindungen haben nachweislich ein stärkeres Immunsystem.
  • Trenne dich von Menschen, die dir nicht gut tun. Ja, manchmal möchten wir uns nicht trennen. Dann plane die Zeit mit diesen Menschen bewußt ein, begrenze sie und lass dir keine Ratschläge (Rat-SCHLÄGE) geben.

Gesunder Optimismus, in dem auch negative Gefühle ihren Raum haben dürfen

„Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Oskar Wilde

Wenn du dich in Optimismus üben möchtest, beachte folgendes:

  • Trainiere positiv in die Welt zu schauen. Wenn du in schwierigen Situationen steckst, achte bewusst darauf, der Situation etwas, vielleicht klitzekleines, gutes zu finden.
  • In jedem Problem finden sich für dich auch Chancen und Möglichkeiten. Manchmal erkennst du sie auch erst später, und dass ist auch okay. Hauptsache, du erkennst sie.
  • Denke an Herausforderungen statt Probleme, gehe sie an und du aktivierst dein Belohnungszentrum.
  • Stell dich auf das Eintreten von Problemen ein und vertraue darauf, dass es (wieder) besser wird. Ich persönlich rede immer gerne von schwierigen Situationen, alleine das bewirkt, dass ich anders darüber nachdenke.
  • Nutze Reframing = Umdeuten: „Ich kann das nicht.“ in „Ich kann das noch nicht“
  • Übe dich in Dankbarkeit, auch dir selbst gegenüber.

Es geht nicht darum sich alles schön zu reden, und als negativ empfundene Gefühle beiseite zu schieben. Es geht darum, sich zu trainieren, die Welt mit positiven Augen zu betrachten. Wahrzunehmen, wann wir „schlecht drauf“ sind und dann es dann ändern wollen. Die Herausforderung des Wachsens anzunehmen. Optimisten sehen Möglichkeiten und verwirklichen Chancen, Pessimisten konzentrieren sich auf Probleme und eliminieren Risiken.

Lösungsorientierung

Es lag ein Mann im Krankenhaus. Neben ihm lag auch ein schwerkranker Mann.  Der Mann lag neben dem Fenster und berichtete dem Schwerkranken, wie schön der Krankenhausgarten ist, den er aus dem Fenster sah. Er erzählte, welche Menschen er dort sah und wie die Sonne die Farben der Blumen zum Leuchten bringt. Eines Morgens war der Mann nicht mehr da. Die Krankenschwestern erzählten dem Schwerkranken, dass der Mann in der Nacht gestorben war. Der Schwerkranke bat die Krankenschwester, doch ans Fenster verlegt zu werden. Als der Schwerkranke aus dem Fenster sah, sah er nur gegen eine graue Mauer.

Wenn du dich in Lösungsorientierung üben möchtest, beachte folgendes:

  • Löse nicht das Problem, sondern löse dich von dem Problem.
  • Entwickle einen Wunsch und richte dich auf Ziele, oder besser ein Ziel, aus.
  • Deine Gefühle und dein Körper denken mit, achte also auf (körperliche) Bedürfnisse und/oder (negative) Gefühle.
  • Wenn du deine Bedürfnisse wahrnimmst, nimm sie ernst.
  • Lerne deine eigenen Werte kennen und schätzen.

Selbstreflexion

„Nirgendwo auf der Welt gibt es jemanden wie mich, obwohl es Menschen gibt, die Teile haben, die wie ich aussehen. Deshalb ist alles, was aus mir herauskommt, wirklich meins, denn ich habe es ausgewählt.“ Virginia Satir

Wenn du dich in Selbstreflexion üben möchtest, beachte folgendes:

  • Bringe dich auf körperlicher und emotionaler Ebene ins Gleichgewicht.
  • Entscheide dich bewußt für ein Verhalten.
  • Lerne dich selbst zu analysieren und werde zum Beobachter deiner selbst.
  • Trainiere dich darin deine Handlungsimpulse zu steuern.
  • Informiere dich zu Wahrnehmungsfiltern und lerne Fakten und innere Reaktionen zu trennen.

Selbstwirksamkeit 

„Wir können jedes Mal etwas Neues lernen, wenn wir denken, dass wir es können.“ Virginia Satir

Wenn du dich in Selbstwirksamkeit üben möchtest, beachte folgendes:

  • Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, Herausforderungen selbst angehen zu können.
  • Ich bin der Schöpfer meiner eigenen Welt und nicht Opfer der Umstände.
  • Trainiere die Gewissheit, Herausforderungen angehen zu können. Das kannst du z.B. tun, indem du dich einfach mal fragst, was jetzt helfen würde.
  • Übernimm die Bereitschaft, die Verantwortung für dein Handeln zu tragen.
  • Überdenke deine Grundüberzeugungen. Grundüberzeugungen sind wie Autobahnen, je häufiger sie benutzt werden, desto tiefer werden die Spurrillen. (Autobahnen/Gerald Hüther)
  • Schaffe dir stimulierende Impulse, die positiv sind, und so neue neuronale Verknüpfungen schaffen.
  • Wenn etwas getan werden muss und du hast keine Lust dazu? Dann, tue es eben ohne Lust. Denn letztendlich ist es doch so: Gestehe dir ein, es heißt nicht „Ich kann nicht“ sondern „Ich will nicht“ oder „Ich finde noch keine Lösung“

Zukunftsorientierung 

Das Leben ist nicht das, was es sein sollte. Es ist, was es ist. Die Art und „Weise, damit umzugehen, macht den Unterschied.“ Virginia Satir

Wenn du dich in Zukunftsorientierung üben möchtest, beachte folgendes:

  • Kreiere dir Visionen. Warum? Dann gehst du los und willst etwas erreichen. Wie groß oder klein deine Visionen sind, entscheidest du selbst. Ich empfehle dir die großen Visionen, die lecker, anziehend und unwiderstehlich für dich sind.
  • Deine Ziele bündeln Energie und motivieren dich so auch in schwierigen Zeiten.
  • In deinen Visionen findest du auch deinen ganz persönlichen Sinn, den Sinn deines Lebens. Das Wort Sinn kommt aus dem Altdeutschen: Sin (altdeutsch)-eine Fährte suchen.

Gestalter statt Opfer: Resilienztraining macht dich zum Gestalter

Ob du denkst, das du etwas schaffst oder nicht schaffst – in beiden Fällen wirst du recht haben.  (Henry Ford)

Wenn du nur einen einzigen dieser Unterpunkte zum Anlass nimmst, an dir selbst zu arbeiten, bist du vom Opfer zum Gestalter deines Lebens geworden. Und dass ist doch großartig.

Am Anfang des Beitrages schrieb ich, es geht darum ins Tun zu kommen. Ins Tun kommen wir nur, wenn wir intrinsisch motiviert sind. Das heißt, wenn wir von innen heraus agieren. Wenn etwas wirklich unser Herzenswunsch ist, dann geht es los. Dann kann ich daraus ein Ziel formulieren und die Veränderung in Gang bringen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Gehe nach deinem Herzen und Bauchgefühl und wähle aus der Vielfalt eine Herausforderung aus.

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Über Katlin und Steffen Huhs

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Wir wünschen dir von Herzen und aus dem Bauch viel Erfolg dabei deine Resilienz zu stärken.

Katlin Huhs, 03.11.2021